Eine Hommage an die Geschichte der Seenotretter: Das Museum auf Spiekeroog
Der unscheinbare Backsteinbau im Westen Spiekeroogs könnte leicht übersehen werden. Doch wer den Weg durch die Dünenlandschaft zum ehemaligen Rettungsschuppen findet, wird mit einem der interessantesten Museen der ostfriesischen Inseln belohnt.

Seit Juni 2024 beherbergt das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1909 eine Dauerausstellung zur Geschichte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Der Ziegelsteinbau thront auf einer kleinen Düne gegenüber dem Zeltplatz und bietet einen beeindruckenden Ausblick über die Salzwiesen zur Nordsee. Fast vier Jahrzehnte diente er als Bootsstation für die freiwilligen Spiekerooger Seenotretter. Nach umfassender Renovierung erzählt der historische Ort nun die Geschichte der mutigen Männer und Frauen, die ihr Leben riskierten, um andere zu retten.
Die Ausstellung: Von historischen Ruderbooten bis zur modernen Seenotrettung
Im Inneren des Museums erwartet dich eine gelungene Mischung aus historischen Artefakten und moderner Präsentation. Herzstück der Ausstellung ist ein aufgeschnittenes Modell eines modernen Seenotrettungsbootes, das Einblicke in die komplexe Technik an Bord gewährt. Die chronologisch aufgebaute Ausstellung beginnt mit der Gründung der DGzRS im Jahr 1865 und dokumentiert die Entwicklung der Rettungstechnik – von frühen Ruderrettungsbooten bis zu den hochmodernen Seenotkreuzern der Gegenwart.
Besonders eindrucksvoll sind die Dokumentationen historischer Rettungseinsätze an Nord- und Ostsee. Anhand von Originalberichten, Fotografien und persönlichen Gegenständen werden dramatische Rettungsaktionen nacherzählt. Interaktive Monitore veranschaulichen verschiedene Phasen eines Rettungseinsatzes und vermitteln ein Gefühl für die Herausforderungen der Seenotrettung. Du kannst auch mehr über die besonderen Gefahren der Witterungseinflüsse auf See erfahren – ein wichtiger Aspekt, den Wassersportler und Strandbesucher oft unterschätzen.
Praktische Informationen für deinen Besuch
Das Museum ist von April bis Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. In den Wintermonaten November bis März kannst du es von Donnerstag bis Sonntag zwischen 11 und 16 Uhr besuchen. Der Eintritt kostet 4,50 € für Erwachsene und 2,50 € für Kinder zwischen 6 und 16 Jahren. Mit der Spiekeroog-Gästekarte erhältst du eine kleine Ermäßigung.
Am besten erreichst du den Rettungsschuppen zu Fuß oder mit dem Fahrrad vom Dorf aus. Folge einfach dem ausgeschilderten Weg Richtung Westen. Von der Inselmitte sind es etwa 20 Minuten zu Fuß. Da Spiekeroog autofrei ist, kannst du auch die Pferdekutsche nehmen, die in der Hauptsaison regelmäßig zwischen dem Dorf und dem westlichen Inselteil verkehrt.
Mehr als ein Museum: Veranstaltungen im historischen Ambiente
Der renovierte Rettungsschuppen dient nicht nur als Museum, sondern ist auch Veranstaltungsort für kulturelle Angebote. Während der Sommermonate werden hier regelmäßig Vorträge über Meeresschutz, Navigation und die Seenotrettung gehalten. Das Programm findest du im Inselrathaus oder auf der Website der Nordseebad Spiekeroog GmbH.
Eine Besonderheit: Der historische Schuppen hat sich in den letzten Jahren auch als beliebter Ort für Trauungen etabliert. Paare können hier im maritimen Ambiente mit Blick über die Salzwiesen auf die Nordsee den Bund fürs Leben schließen – ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten.
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