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Borkum: Die größte Ostfriesische Insel zwischen Natur und Seebad-Flair

Borkum ist kein gewöhnliches Urlaubsziel, sondern ein Ort, der Gegensätze vereint: Rauer Nordseezauber trifft auf mondänes Seebad-Flair, weite Naturlandschaften auf urbane Gemütlichkeit.

Lesezeit: ca. 7 Min.
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Zwischenablage

Wo die Nordsee unvermittelt aufs Land trifft und das Wattenmeer beginnt, liegt Borkum – die westlichste und mit 31 Quadratkilometern größte der Ostfriesischen Inseln. Unverkennbar ist die charakteristische Doppelhöcker-Form der Insel, die im Westen von ausgedehnten Dünenlandschaften und im Osten vom geschäftigen Hafen und dem lebendigen Ortskern geprägt wird.

Die Anreise nach Borkum gelingt am besten mit einer der regelmäßig verkehrenden Fähren ab Emden oder dem niederländischen Eemshaven. In knapp zwei Stunden bist du auf der Insel. Wer es eiliger hat, kann auch den Katamaran nutzen, der die Strecke in nur 50 Minuten zurücklegt. Eine Besonderheit: Ab dem Hafen bringt dich die historische Inselbahn – Deutschlands älteste Inselbahn – direkt ins Zentrum. Das Quietschen der Räder und das rhythmische Rattern auf den Schienen ist für viele Insulaner und Stammgäste der erste Klang des Urlaubs.

Auf Borkum selbst gilt: Fahrräder sind das ideale Fortbewegungsmittel. Die Insel ist praktisch autofrei – eine Wohltat für die Lungen und die Nerven. Überall findest du Fahrradverleihstationen, oft sogar mit E-Bikes. Für Familien mit Kindern gibt es zudem Bollerwagen zu mieten – perfekt für den Strandausflug mit allem Drum und Dran.

Strandleben zwischen Nordsee und Wattenmeer

Borkums Strände sind legendär – und das nicht ohne Grund. Der Hauptstrand erstreckt sich auf über 10 Kilometern entlang der Nordseite und bietet mit seinem feinen, weißen Sand genug Platz für alle. Hier kannst du zwischen verschiedenen Strandabschnitten wählen:

  • Der Hauptstrand mit seinen bunten Strandkörben und einer Promenade voller Cafés und Restaurants
  • Der Jugendbadestrand mit Wassersportangeboten und lockerer Atmosphäre
  • Der Südbadestrand, der sich besonders für Familien mit Kindern eignet
  • Der Nordbadestrand für alle, die es etwas ruhiger mögen
Eine Besonderheit ist der FKK-Strand im Westen der Insel. Hier kannst du dich ungestört sonnen und baden – nur der Wind und die Möwen leisten dir Gesellschaft.

Wenn die Flut kommt, verwandelt sich das Meer in ein Spektakel. Bei Ebbe hingegen entdeckst du eine völlig andere Welt: Das Wattenmeer, UNESCO-Weltnaturerbe, legt dann seinen Meeresboden frei. Buche eine geführte Wattwanderung – die Wattführer kennen die sicheren Wege und zeigen dir Krebse, Muscheln und die kleinen Wunder des Wattenmeers aus nächster Nähe.

Salzige Luft und grüne Inselmitte

Borkum hat als einzige ostfriesische Insel ein Hochseeklima – die Luft ist praktisch pollenfrei und besonders salzhaltig. Kein Wunder, dass die Insel seit dem 19. Jahrhundert für Asthmatiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen ein beliebtes Reiseziel ist. Die "Borkumer Reizklimatherapie" ist bis heute ein Aushängeschild.

Im Gegensatz zu den anderen ostfriesischen Inseln hat Borkum eine grüne, bewaldete Inselmitte. Der Greune Stee, ein über 150 Jahre alter Kiefernwald, sorgt für ein angenehmes Mikroklima und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänge und Radtouren. Einst wurde er angelegt, um die Dünen zu befestigen – heute ist er ein wertvolles Naturparadies.

Auch der Tüskendörsee, der einzige natürliche Süßwassersee der ostfriesischen Inseln, ist ein Highlight. Er liegt mitten in den Dünen und ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vogelarten. Hier kannst du bei einer Wanderung die Seele baumeln lassen und mit etwas Glück sogar seltene Vögel beobachten.

Wahrzeichen und Geschichte

Wenn du Borkum besuchst, fallen dir sofort die zwei markanten Leuchttürme ins Auge. Der Alte Leuchtturm, ein rot-weißer Backsteinturm aus dem Jahr 1576, gehört zu den ältesten Leuchttürmen Deutschlands. Er steht mitten im Ortskern und bietet nach 312 Stufen einen fantastischen Panoramablick. Der Neue Leuchtturm von 1879 ist mit 60 Metern Höhe der höchste Leuchtturm an der deutschen Nordseeküste und dient bis heute der Navigation.

Borkums Geschichte ist eng mit dem Meer verbunden. Das erfährst du im Heimatmuseum im Alten Leuchtturm oder im Dykhus, einem alten Deichhaus aus dem 18. Jahrhundert. Hier wird die Entwicklung vom Walfängerdorf zum eleganten Seebad lebendig. Auch die dunklen Kapitel der Geschichte werden nicht ausgespart – so war Borkum während der NS-Zeit für seine antisemitischen Parolen bekannt, wovon heute ein Mahnmal im Ort zeugt.

Ein Tipp für Technikbegeisterte: Im Maschinenhaus der Borkumer Kleinbahn kannst du die Werkstatt besichtigen, in der die historischen Lokomotiven und Waggons gewartet werden. Wenn du Glück hast, ist gerade eine der alten Dampfloks in Betrieb.

Kulinarische Spezialitäten und Inselleben

Nach einem Tag am Strand oder auf dem Fahrrad freust du dich sicher auf gutes Essen. Borkum bietet eine Mischung aus traditioneller ostfriesischer Küche und modernen Einflüssen. Probiere unbedingt den frischen Fisch – direkt vom Kutter auf den Teller. Besonders beliebt sind Matjes, Scholle und Krabben.

Eine Borkumer Spezialität ist der "Borkumer Kaneelklaatje" – ein kleiner Zimtkuchen, der perfekt zur ostfriesischen Teezeremonie passt. Apropos Tee: Die Ostfriesen sind nach den Briten die größten Teetrinker Europas. Eine Tasse Ostfriesentee mit Kluntje (Kandiszucker) und Sahne ("Wulkje") solltest du dir nicht entgehen lassen.

Abends geht es in den Restaurants und Cafés an der Bismarckstraße und am Wasser lebhaft zu. Von der traditionellen Fischbude bis zum gehobenen Restaurant ist alles dabei. Ein Geheimtipp: Das Café Kluntje serviert nicht nur vorzügliche Torten, sondern auch einen der besten Ausblicke auf den Hafen.

Wetter und Saisonales

Das Wetter auf Borkum? Unberechenbar – aber genau das macht den Charme aus. An einem Tag kannst du alle vier Jahreszeiten erleben. Die Insulaner sagen nicht umsonst: "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung." Pack also immer eine Regenjacke ein, selbst wenn die Sonne scheint.

Die Hauptsaison läuft von Mai bis September, wobei Juli und August am vollsten sind. Wenn du es ruhiger magst, sind die Nebensaison im Frühjahr und Herbst zu empfehlen. Dann gehören die Strände oft dir allein, und du kannst die raue Schönheit der Insel bei stürmischem Wetter erleben.

Ein besonderes Highlight ist der "Borkumer Milchbud" – ein traditionelles Volksfest Ende Juli mit Feuerwerk, Rummel und viel Lokalkolorit. Auch der Gezeitenlauf im September lockt zahlreiche Sportbegeisterte auf die Insel. Wenn du im Winter kommst, erwartet dich ein ganz anderes Borkum: menschenleer, stürmisch, aber auch wunderbar ruhig und authentisch.

Aktivitäten für Regentage

Wenn es mal regnet – und das tut es auf Borkum durchaus – gibt es trotzdem genug zu tun. Das Gezeitenland ist ein modernes Meerwasser-Erlebnisbad mit Saunalandschaft und Wellnessbereich. Hier kannst du im 30 Grad warmen Nordseewasser schwimmen, während draußen der Regen gegen die Scheiben prasselt.

Auch das Kulturinsel Borkum bietet bei jedem Wetter ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Lesungen und Ausstellungen. Im Nordsee Aquarium lernst du die Unterwasserwelt der Nordsee kennen – von Seehunden bis zu kleinen Krebstieren.

Für Familien ist der Indoor-Spielplatz "Sturmfrei" ein Rettungsanker bei schlechtem Wetter. Und wenn du selbst aktiv sein willst, bietet das Fitnessstudio "Vitamaris" Kurse mit Meerblick an.

Aktuelles Wetter vor Ort

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