Wangerooge: Zwischen Strand, Leuchttürmen und einem Hauch von Exklusivität
Die östlichste der ostfriesischen Inseln bietet eine faszinierende Mischung aus unberührter Natur, maritimer Geschichte und entspannter Atmosphäre.

Wangerooge, nur 7,94 Quadratkilometer groß, verzichtet vollständig auf Autoverkehr und schenkt dir damit eine Auszeit vom hektischen Festlandstrubel. Der feine Sandstrand erstreckt sich über fast die gesamte Nordseite der Insel, während im Süden das Wattenmeer mit seinem UNESCO-Weltnaturerbe-Status wartet.
Anreise: Der Weg ist das Ziel
Die Anreise nach Wangerooge ist bereits Teil des Insel-Erlebnisses. Von Harlesiel aus bringen dich Fähren in etwa 45 Minuten zur Insel. Je nach Tide legt die Fähre am Westanleger oder am östlichen Anleger an. Von dort geht es mit der historischen Inselbahn weiter ins Ortszentrum. Die 1897 erbaute Bahn mit ihren charakteristischen grünen Waggons ist eines der Wahrzeichen der Insel und zugleich die letzte verbliebene Inselbahn an der deutschen Nordseeküste.
Alternativ verkehren bei gutem Wetter auch Flugzeuge vom Flugplatz Harle zur Insel - eine besondere Perspektive auf das Wattenmeer inklusive.
Die drei Leuchttürme: Maritime Orientierungspunkte
Wangerooge ist die einzige ostfriesische Insel mit gleich drei Leuchttürmen, die jeder für sich eine eigene Geschichte erzählen:
- Der Alte Leuchtturm (Westturm) von 1856 ist mit seinen 39 Metern Höhe und der markanten weiß-roten Farbgebung das bekannteste Wahrzeichen der Insel. Er dient heute nicht mehr der Navigation, beherbergt aber ein Museum und bietet von seiner Aussichtsplattform einen spektakulären Rundumblick.
- Der Neue Leuchtturm im Westen wurde 1969 in Betrieb genommen und leitet mit seinem charakteristischen Lichtmuster Schiffe sicher durch die Nordsee. Mit seiner weißen Farbe und der roten Spitze ist er ein beliebtes Fotomotiv.
- Der Ostturm, ein kleinerer Leuchtturm am östlichen Ende der Insel, vervollständigt das Trio und dient als Orientierungspunkt für die Schifffahrt im Jadebusen.
Strand und Meer: Das Herzstück der Insel
Der feinsandige Nordstrand erstreckt sich über fast die gesamte Länge der Insel und ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Der Hauptbadestrand liegt zentral und bietet mit DLRG-Überwachung, Strandkörben und Gastronomie alles für einen entspannten Badetag. Die charakteristischen blau-weißen Strandkörbe kannst du tageweise oder für deinen gesamten Aufenthalt mieten - ein Muss für das authentische Nordseegefühl.
Weiter östlich wird der Strand ruhiger und naturbelassener. Hier findest du mehr Platz und Ruhe, besonders außerhalb der Hauptsaison. Die Gezeiten prägen das Leben am Strand: Bei Ebbe kannst du weit hinaus ins Watt wandern, bei Flut lockt das Nordseebad mit erfrischenden Wellen.
Für Familien sind die flach abfallenden Strandbereiche ideal. Kinder können an den zahlreichen Prielen und in den bei Ebbe zurückbleibenden Wasserlachen nach kleinen Krebsen, Muscheln und anderen Meeresbewohnern suchen.
Das autofreie Inseldorf: Entspannung pur
Das Zentrum von Wangerooge besteht aus dem charmanten Inseldorf mit seinen typisch norddeutschen Häusern, kleinen Gassen und dem maritimen Flair. Hier reihen sich Cafés, Restaurants und kleine Geschäfte aneinander. Der Rosengarten im Zentrum lädt mit seinen Sitzbänken zum Verweilen ein.
Die Autofrei-Regelung trägt maßgeblich zur entspannten Atmosphäre bei. Stattdessen bewegst du dich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit einer der Pferdekutschen fort, die regelmäßig die Insel durchqueren. Fahrräder kannst du entweder mitbringen oder in einem der zahlreichen Verleihe mieten - vom klassischen Hollandrad bis zum E-Bike ist alles verfügbar.
Naturerlebnis Wattenmeer
Die Südseite der Insel grenzt an das Wattenmeer, das seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe ist. Bei geführten Wattwanderungen erfährst du mehr über dieses einzigartige Ökosystem und seine Bewohner. Die Salzwiesen im Südosten der Insel sind Brut- und Rastgebiet für zahlreiche Vogelarten. Von speziellen Beobachtungsplattformen aus kannst du Austernfischer, Brandgänse und mit etwas Glück auch seltene Zugvögel beobachten.
Im Nationalpark-Haus im Ortszentrum werden interaktive Ausstellungen zum Wattenmeer und zur Inselgeschichte gezeigt - ideal bei Schlechtwetter oder für einen informativen Einstieg in deinen Inselaufenthalt.
Kulinarik mit Meerblick
Die Gastronomie auf Wangerooge ist geprägt von frischem Fisch und regionalen Spezialitäten. In den Restaurants im Ortskern und an der Strandpromenade findest du traditionelle Gerichte wie Labskaus, Pannfisch oder die obligatorische Fischbrötchenauswahl. Besonders beliebt sind die Cafés mit Blick auf die Nordsee, wo der Kuchen mit einer Brise Meeresluft serviert wird.
Für den kleinen Hunger oder ein Picknick am Strand bieten mehrere Bäckereien und der EDEKA-Markt im Ortszentrum alles Nötige. Im Hafen kannst du manchmal frischen Fisch direkt vom Kutter kaufen - ein authentisches Inselerlebnis.
Unterkunft: Von einfach bis exklusiv
Wangerooge bietet Unterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel. Die Bandbreite reicht von einfachen Ferienwohnungen über gemütliche Pensionen bis hin zu gehobenen Hotels. Viele Unterkünfte befinden sich im oder nahe dem Ortskern, einige wenige direkt an der Strandpromenade.
Der exklusive Charakter der Insel zeigt sich besonders in den historischen Villen aus der Gründerzeit, die teilweise als Ferienwohnungen oder Boutique-Hotels genutzt werden. In der Hauptsaison (Juli/August) sind Unterkünfte oft Monate im Voraus ausgebucht - eine frühzeitige Planung lohnt sich also.
Für Gruppen und Schulklassen gibt es zwei Jugendherbergen, die auch Familien willkommen heißen und durch ihre strandnahe Lage punkten.
Saisonale Besonderheiten
Wangerooge ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, wobei jede Saison ihren eigenen Reiz hat:
Im Frühling erwacht die Insel langsam aus dem Winterschlaf. Die Salzwiesen beginnen zu blühen, Zugvögel kehren zurück und die ersten warmen Tage laden zu ausgedehnten Strandspaziergängen ein - ohne die Sommermengen.
Der Sommer bringt Badeleben, volle Strände und ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit sich. Die "Sommerabende am Meer" mit Live-Musik auf der Strandpromenade und das traditionelle Inselfest im August sind Höhepunkte der Saison.
Der Herbst zeigt sich oft von seiner goldenen Seite mit mildem Klima und dramatischen Lichtstimmungen. Die Nordsee wird rauer, perfekt für lange Spaziergänge und Windbeobachtungen. Das "Drachenfest" im Oktober zieht viele Besucher an.
Im Winter gehört die Insel den Einheimischen und wenigen Erholungssuchenden, die die absolute Ruhe schätzen. Weihnachten und Silvester auf der Insel haben einen besonderen Charme, wenn die Sturmfluten an die Deiche branden und du es dir in einem der gemütlichen Cafés warm und trocken machen kannst.
Praktische Informationen
- Kurtaxe: Wie auf allen ostfriesischen Inseln wird eine Kurtaxe erhoben, die in der Hauptsaison höher ist als in der Nebensaison.
- Einkaufen: Im Ortskern findest du einen EDEKA-Markt, mehrere Bäckereien, eine Metzgerei sowie Bekleidungs- und Souvenirgeschäfte.
- Medizinische Versorgung: Auf der Insel gibt es eine Arztpraxis und eine Apotheke. Das nächste Krankenhaus befindet sich allerdings auf dem Festland.
- Internet: In vielen Unterkünften und Cafés ist WLAN verfügbar. Die Mobilfunkabdeckung ist gut, kann aber an den äußeren Strandabschnitten schwächer werden.
Aktuelles Wetter vor Ort
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Feuchtigkeit: 91%
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