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Stählerner Zeitzeuge: Das U-Boot "Wilhelm Bauer" in Bremerhaven

Für Geschichts- und Technikinteressierte ist die Wilhelm Bauer ein absolutes Highlight an der deutschen Nordseeküste – ein authentischer Ort, an dem Kriegs- und Technikgeschichte greifbar werden.

Lesezeit: ca. 4 Min.
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Zwischenablage

Im Museumshafen von Bremerhaven liegt ein schwimmendes Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg, das heute als faszinierendes Technikmuseum dient. Das U-Boot Wilhelm Bauer – einst als U 2540 bekannt – ist das letzte erhaltene Exemplar des revolutionären Typ XXI und zieht jährlich tausende Besucher an.

Ein technologischer Meilenstein

Das U-Boot Typ XXI stellte 1943/44 einen Quantensprung im U-Boot-Bau dar. Mit seinen stärkeren Antriebsbatterien und einem neuartigen Schnorchelsystem konnte es deutlich länger unter Wasser operieren als alle Vorgängermodelle. Dies machte es zum ersten echten Unterwasser-U-Boot der Geschichte, da frühere Modelle hauptsächlich an der Oberfläche fuhren und nur für kurze Angriffe tauchten.

Mit einer Länge von 76,7 Metern und einer Besatzung von 57 Mann war das Typ XXI für seine Zeit außergewöhnlich groß und komfortabel. Die Kriegsmarine plante, mit dieser technologischen Innovation die Wende im Seekrieg herbeizuführen, doch das Boot kam nie zum Kriegseinsatz – ein Glücksfall für die heutige Museumslandschaft.

Von der Kriegsmarine zum Museum

Die Geschichte des U 2540 ist bemerkenswert: Am 30. April 1945 wurde es in der Ostsee von der eigenen Besatzung versenkt, um nicht in die Hände der Alliierten zu fallen. Elf Jahre später, 1957, wurde es gehoben und nach umfassender Modernisierung als "Wilhelm Bauer" bei der Bundesmarine in Dienst gestellt. Bis 1980 diente es als Erprobungs- und Forschungsboot, bevor es 1984 seinen endgültigen Liegeplatz im Alten Hafen von Bremerhaven fand.

Was dich im Inneren erwartet

Der Besuch beginnt im Eingangsbereich mit einer aufschlussreichen Ausstellung zur Geschichte der U-Boote, speziell zur Typ-Reihe XXI und zur bewegten Vergangenheit des U 2540. Informationstafeln erklären technische Details und die grundsätzliche Funktionsweise eines U-Boots.

Die eigentliche Faszination entfaltet sich jedoch beim Betreten des U-Boots selbst. Der schmale Gang durch den langen Druckkörper führt durch verschiedene Abteilungen:

  • Die beengte Mannschaftsunterkünfte mit übereinander angeordneten Kojen
  • Die komplexe Kommandozentrale mit Periskopen und Navigationsinstrumenten
  • Den Maschinenraum mit den gewaltigen Dieselmotoren und Elektromotoren
  • Die Torpedoräume im Bug und Heck
  • Die winzige Kombüse, in der für die gesamte Besatzung gekocht wurde

Die Enge an Bord wird beim Rundgang unmittelbar spürbar – eine eindrückliche Erfahrung, die verdeutlicht, unter welchen Bedingungen die Besatzungen damals lebten und arbeiteten.

Praktische Informationen für deinen Besuch

Das U-Boot liegt im Museumshafen Bremerhaven, direkt gegenüber des Deutschen Schifffahrtsmuseums. Du kannst es bequem während eines Tagesausflugs nach Bremerhaven besichtigen und mit anderen Attraktionen wie dem Klimahaus oder dem Auswandererhaus verbinden.

Beachte, dass der Zugang zum U-Boot durch enge Einstiege und schmale Gänge erfolgt. Für Personen mit eingeschränkter Mobilität oder Platzangst ist der Besuch daher möglicherweise nicht geeignet. Kinder finden den Besuch in der Regel sehr spannend, sollten aber aufgrund der engen Verhältnisse gut beaufsichtigt werden.

Die maritime Umgebung erkunden

Nach dem Besuch des U-Boots lohnt sich ein Spaziergang entlang der Hafenpromenade. Von hier aus kannst du die großen Kreuzfahrtschiffe beobachten, die regelmäßig in Bremerhaven anlegen. Im nahen Fischereihafen finden sich ausgezeichnete Restaurants, die fangfrischen Fisch servieren – eine perfekte Ergänzung zum maritimen Programm.

Der Museumshafen selbst beherbergt neben dem U-Boot weitere historische Schiffe, darunter den Seenotkreuzer "Theodor Heuss" und den Walfangdampfer "Rau IX", die ebenfalls besichtigt werden können.

Historischer Kontext

Ein Besuch des U-Boots Wilhelm Bauer ist mehr als eine technische Zeitreise. Er bietet auch Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit der deutschen Marinegeschichte im Zweiten Weltkrieg. Das Boot selbst steht für die verzweifelten technologischen Anstrengungen in der Endphase des Krieges.

Die Typ XXI-Klasse war so fortschrittlich, dass sie nach Kriegsende sowohl die amerikanische als auch die sowjetische U-Boot-Entwicklung maßgeblich beeinflusste. Viele Konzepte finden sich in Nachkriegs-U-Booten wieder und bilden die Grundlage für moderne konventionelle U-Boote.

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