Sterneninsel Pellworm: Warum die Insel perfekt für Sternenbeobachtung ist
Wo die Nacht noch wirklich dunkel wird. Auf Pellworm funkeln tausende Sterne am unverschmutzten Himmel, während die Milchstraße ihr silbriges Band über der Nordsee entfaltet.

Pellworm – eine Insel, die nachts in faszinierender Finsternis versinkt. Während die meisten Urlaubsorte mit nächtlicher Beleuchtung werben, setzt diese nordfriesische Insel auf das Gegenteil: echte Dunkelheit. Als erste Sterneninsel Schleswig-Holsteins und eine der ersten in ganz Deutschland wurde Pellworm von der "International Dark Sky Association" offiziell anerkannt – eine Auszeichnung, die die außergewöhnliche Qualität des nächtlichen Himmels bestätigt.
Die vergessene Dunkelheit
Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung kann die Milchstraße von ihrem Wohnort aus nicht mehr sehen. In und um Städte ist die Lichtverschmutzung durch Straßen-, Gebäude- und Werbebeleuchtung inzwischen so stark, dass der Sternenhimmel hinter einer gelblichen Lichtdunstkuppel verschwindet. Auf Pellworm ist es anders. Hier erlebst du echte, natürliche Dunkelheit – jene Dunkelheit, die sowohl die Natur als auch der menschliche Organismus für einen gesunden Rhythmus benötigen.
Die dünn besiedelte Insel im Wattenmeer hat sich bewusst für verantwortungsvolle Beleuchtungskonzepte entschieden. Straßenlampen sind selten, Außenbeleuchtungen nur dort, wo sie wirklich nötig sind, und dann gezielt nach unten gerichtet. Dies hält die Lichtverschmutzung auf einem Minimum und schenkt Besuchern wie Einheimischen einen spektakulären Blick ins All.
Die Milchstraße über dem Watt
Was den Nachthimmel über Pellworm so besonders macht, ist die Kombination aus echter Dunkelheit und der weiten, unverbauten Horizontlinie. Wenn du dich nach Sonnenuntergang vom Deich aus Richtung Meer wendest, breitet sich vor dir ein Himmelspanorama aus, das in dicht besiedelten Regionen längst verloren gegangen ist.
An klaren Nächten kannst du bereits mit bloßem Auge tausende Sterne erkennen. Das silbrig schimmernde Band der Milchstraße zieht sich über den gesamten Himmel, begleitet von Sternbildern, die in ihrer vollständigen Pracht sichtbar werden. Je nach Jahreszeit und Uhrzeit sind verschiedene Himmelsobjekte zu beobachten – vom Orion im Winter bis zum Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Altair.
Praktische Tipps für Sterngucker
Um das volle Potenzial des Sternenhimmels über Pellworm zu erleben, solltest du einige Dinge beachten:
- Pack warme Kleidung ein – selbst im Sommer kann es nachts an der Nordsee empfindlich kühl werden. Der Zwiebellook mit Mütze und Handschuhen ist hier dein bester Freund.
- Bring ein Fernglas mit – tagsüber nützlich für die Beobachtung von Vögeln und Seehunden, nachts perfekt für den detaillierteren Blick in den Sternenhimmel.
- Gib deinen Augen Zeit – sie brauchen etwa 30 Minuten, um sich vollständig an die Dunkelheit zu gewöhnen. Vermeide in dieser Zeit Taschenlampen und Handydisplays.
- Plane den richtigen Zeitpunkt – richtig dunkel wird es frühestens 90 Minuten nach Sonnenuntergang. Die besten Beobachtungsbedingungen bieten Frühling und Herbst.
- Achte auf die Mondphase – bei Neumond ist der Himmel am dunkelsten und zeigt auch lichtschwache Sterne.
Die besten Beobachtungsorte
Auf Pellworm wurden an strategisch günstigen Positionen spezielle "Sternengucker-Bänke" aufgestellt. Diese findest du unter anderem am Deich nahe des Leuchtturms, am Tammwarfter Strand und bei den Badestellen im Westen der Insel. Die erhöhte Position auf dem Deich bietet einen unverbauten Blick über das Wattenmeer und minimiert störende Lichtquellen im Hintergrund.
Besonders empfehlenswert ist eine nächtliche Fahrradtour zu einem dieser Orte. Pack eine Decke zum Unterlegen ein, schalte dein Fahrradlicht aus, sobald du angekommen bist, und lass dich von der überwältigenden Weite des Nachthimmels verzaubern. Die absolute Stille, unterbrochen nur vom leisen Rauschen des Meeres, verstärkt das Gefühl, Teil eines größeren kosmischen Zusammenhangs zu sein.
Sternenhimmel-Programm auf Pellworm
Die Insel bietet regelmäßig geführte Sternenbeobachtungen an. Lokale Astronomen und speziell ausgebildete Guides erklären dir die sichtbaren Sternbilder, helfen bei der Orientierung am Nachthimmel und haben oft portable Teleskope dabei, durch die du einen noch tieferen Blick ins All werfen kannst. Informationen zu aktuellen Veranstaltungen erhältst du in der Tourist-Information im Zentrum von Pellworm.
Für Familien gibt es spezielle kindgerechte Führungen, bei denen Sternbilder und ihre Mythologie spielerisch erklärt werden. Mit etwas Glück kannst du auch astronomische Besonderheiten wie Sternschnuppen-Schauer (besonders im August während der Perseiden) oder das Nordlicht beobachten, das in manchen Winternächten auch über Pellworm zu sehen ist.
Digitale Helfer für Sternengucker
Auch wenn die Dunkelheit auf Pellworm zum Abschalten von elektronischen Geräten einlädt, können Apps wie "Star Walk", "SkyView" oder "Stellarium" nützliche Begleiter sein. Stelle die Bildschirmhelligkeit auf das Minimum und aktiviere den Rotlichtmodus – so bleibt deine Nachtsicht erhalten, während du die Sternbilder identifizierst.
In der Tourist-Information erhältst du zudem Sternkarten und Informationsbroschüren, die dir helfen, dich am Himmel zu orientieren. Einige der Unterkünfte auf Pellworm bieten spezielle "Sternenpaket" an, die Ferngläser, Decken und Thermoskannen für die nächtliche Beobachtung beinhalten.
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