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Wremen und Dorum: Zwei kleine Küstenorte mit großem Nordsee-Charme

Wremen und Dorum bieten die perfekte Balance zwischen Erholung und Aktivität, zwischen Naturerlebnis und Kulturangebot. Wer die Nordsee abseits der großen Touristenströme erleben möchte, ist hier genau richtig.

Lesezeit: ca. 7 Min.
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Zwischenablage

An der niedersächsischen Nordseeküste, wo das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer beginnt und das Land dem Meer täglich zweimal weicht, liegen die beiden Küstenorte Wremen und Dorum. Kaum bekannt im Vergleich zu ihren großen Nachbarn Cuxhaven und Bremerhaven, bieten diese beiden Dörfer genau das, was viele Nordsee-Liebhaber suchen: authentischen Küstencharme ohne Massentourismus, frische Seeluft und diese besondere Weite, die nur das Wattenmeer schenken kann.

Die beiden Nachbarorte – nur etwa fünf Kilometer voneinander entfernt – gehören zur Gemeinde Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven und vereinen auf besondere Weise maritime Tradition mit moderner Erholungskultur. Hier ticken die Uhren anders, die Gezeiten geben den Takt vor, und das raue Klima formt nicht nur die Landschaft, sondern auch den Charakter der Menschen.

Wremen: Vom Fischerdorf zum Küstenjuwel

Der kleine Ort Wremen (sprich: "Wrehmen") mit seinen rund 2.000 Einwohnern blickt auf eine lange Geschichte als Fischerdorf zurück. Die Hauptstraße führt direkt zum Kutterhafen, dem Herzstück des Ortes. Hier liegen noch immer einige Krabbenkutter, die in den frühen Morgenstunden auslaufen und mit frischem Fang zurückkehren. Die Krabben werden teilweise direkt vor Ort verkauft – frischer geht's nicht.

Das Wahrzeichen Wremens ist der 1846 erbaute Leuchtturm "Kleiner Preuße", der mit seinen rot-weißen Streifen fotogen am Deich steht. Mit nur 11 Metern Höhe ist er zwar der kleinste Leuchtturm an der deutschen Nordseeküste, aber definitiv einer der charmantesten. An bestimmten Tagen kannst du ihn besteigen und von oben den Blick über das Wattenmeer schweifen lassen.

Das Wremer Tief, ein kleiner Priel, der sich durch das Watt schlängelt, sorgt dafür, dass der Hafen auch bei Ebbe nicht komplett trockenfällt – ein Vorteil, den nicht alle Küstenorte der Region haben. Bei Flut bietet sich vom Deich aus ein spektakulärer Blick, wenn das Meer bis direkt an die Deichkante heranreicht.

Dorum: Nordseeheilbad mit historischem Kern

Etwas größer als sein Nachbar präsentiert sich Dorum, ein anerkanntes Nordseeheilbad. Der Ortsteil Dorum-Neufeld liegt direkt an der Küste und ist mit seinem modernen Kurzentrum, dem Dorumer Tief und dem weitläufigen Deich ein Anziehungspunkt für Erholungssuchende. Der historische Ortskern von Dorum liegt dagegen etwas landeinwärts – ein typisches Merkmal der alten Marschensiedlungen, die man früher zum Schutz vor Sturmfluten hinter den Deichen anlegte.

Die St. Urbanus-Kirche aus dem 13. Jahrhundert thront auf der Dorfwarft – einer künstlichen Erhöhung – und zeugt von der langen Geschichte Dorums. Mit ihrem markanten Turm ist sie schon von weitem sichtbar und diente früher den Seefahrern als Orientierungspunkt.

In Dorum-Neufeld lohnt ein Besuch des Nationalparkhauses "Wurster Küste". Hier erfährst du alles über das einzigartige Ökosystem Wattenmeer, seine Bewohner und die Bedeutung für den globalen Vogelzug. Das Museum ist eher klein, aber informativ und besonders bei Regenwetter eine gute Option.

Das Wattenmeer: Naturschauspiel vor der Haustür

Das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer ist das größte zusammenhängende Wattengebiet der Welt und erstreckt sich von Den Helder in den Niederlanden bis nach Esbjerg in Dänemark. Der Abschnitt vor Wremen und Dorum gehört zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Eine Wattwanderung ist ein Muss für jeden Besucher. Unter fachkundiger Führung eines Wattführers erkundest du diesen faszinierenden Lebensraum, der zweimal täglich von der Nordsee überflutet wird. Mit etwas Glück entdeckst du Wattwürmer, Krebse, Muscheln und zahlreiche Vogelarten, die hier Rast machen oder brüten. Die Wanderungen starten in der Regel vom Wremer oder Dorumer Deich aus und dauern etwa zwei bis drei Stunden.

Wichtig: Nie auf eigene Faust ins Watt gehen! Die Gezeiten, Priele und Nebelfelder können selbst für Erfahrene gefährlich werden. Die örtlichen Touristinformationen vermitteln zertifizierte Wattführer.

Aktivitäten für jedes Wetter

Die Region bietet vielfältige Möglichkeiten, egal bei welchem Wetter:

  • Radfahren entlang des Nordseeküstenradwegs, der durch beide Orte führt
  • Kite-Surfen und Stand-Up-Paddling bei Dorum-Neufeld
  • Vogelbeobachtung an den Salzwiesen und Prielen
  • Deichspaziergänge mit weitem Blick über das Watt
  • Baden im Nordseewasser – entweder direkt im Meer bei Flut oder im Meerwasser-Freibad Dorum-Neufeld
  • Besuch der nahen Hängebrücke "Geheimnisvolle Tide" in Dorum-Neufeld, eine 350 Meter lange Konstruktion über das Watt

Bei schlechtem Wetter locken das Wattenmeerhaus in Dorum-Neufeld, das Museum Morgenstern in Wremen oder ein Ausflug ins 20 Kilometer entfernte Bremerhaven mit dem Klimahaus und dem Deutschen Schifffahrtsmuseum.

Kulinarische Highlights

Die Nordseeküche ist deftig, frisch und vom Meer geprägt. In den Restaurants und Cafés der beiden Orte bekommst du:

  • Frische Nordseekrabben, direkt vom Kutter – als Krabbenbrötchen oder im klassischen Krabbensalat
  • Scholle "Finkenwerder Art" mit Speck und Zwiebeln
  • Grünkohl mit Pinkel (deftige Grützwurst) in der Winterzeit
  • Friesischer Tee mit "Kluntje" (Kandiszucker) und Sahne
  • Hausgemachte Torten in den zahlreichen Cafés entlang der Deiche

Besonders zu empfehlen ist der "Fischermens-Imbiss" am Wremer Hafen, wo du fangfrische Krabben direkt vom Boot kaufen kannst. Im "Leuchtturm" in Wremen gibt's deftigen Labskaus und einen tollen Blick aufs Meer. In Dorum solltest du das Restaurant "Zum Störtebeker" ausprobieren, das für seine kreativen Fischgerichte bekannt ist.

Anreise und Mobilität

Mit dem Auto erreichst du Wremen und Dorum über die A27, Ausfahrt Bremerhaven-Wulsdorf, dann weiter über die L135. Von Hamburg sind es etwa 130 km, von Bremen rund 60 km.

Mit der Bahn fährst du bis Bremerhaven oder Cuxhaven und nutzt dann die Buslinie 525, die beide Orte verbindet. In der Saison fahren die Busse stündlich, in der Nebensaison seltener.

Vor Ort kommst du am besten mit dem Fahrrad voran. In beiden Orten gibt es Fahrradverleihe. Die flache Landschaft macht das Radeln auch für Untrainierte zum Vergnügen. Ein Auto ist praktisch für größere Ausflüge in die Region, aber nicht zwingend nötig.

Übernachten zwischen Deich und Dorf

Die Unterkünfte in Wremen und Dorum sind überschaubar, aber vielfältig:

  • Ferienwohnungen und -häuser – oft in typischen roten Backsteinhäusern oder moderneren Holzbauten
  • Pensionen und Gästezimmer bei Einheimischen
  • Campingplatz "Nordseecamping" in Dorum-Neufeld
  • Hotel "Deichgraf" in Wremen mit Blick auf den Deich
  • Ferienpark "Nordsee-Oase" in Dorum mit Appartements für Familien

Die Preise sind im Vergleich zu bekannteren Nordseeorten wie St. Peter-Ording oder Sylt moderat. In der Hauptsaison (Juli/August) und zu Feiertagen empfiehlt sich eine frühzeitige Buchung.

Die beste Reisezeit

Die Nordseeküste zeigt sich zu jeder Jahreszeit von einer anderen Seite:

Mai bis September bieten die besten Chancen auf sonniges Wetter und angenehme Temperaturen um 20°C. Juli und August sind Hauptsaison mit entsprechend mehr Besuchern und höheren Preisen.

Der Frühling (April/Mai) beschert dir blühende Salzwiesen und die Rückkehr der Zugvögel. Der Herbst (September/Oktober) lockt mit milden Temperaturen, weniger Touristen und spektakulären Sonnenuntergängen.

Der Winter hat seinen eigenen rauen Charme: Sturmfluten, die gegen den Deich branden, gemütliche Teestuben und die Chance, die Küste ganz für dich allein zu haben. Viele Restaurants und Attraktionen haben allerdings von November bis März eingeschränkte Öffnungszeiten oder machen Winterpause.

Aktuelles Wetter vor Ort

Jetzt

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Wind: 2.87 km/h
Feuchtigkeit: 73%

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Wind: 3.89 km/h
Feuchtigkeit: 65%

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Wind: 7.17 km/h
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Wind: 9.18 km/h
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Leichter Regen
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