Süßes aus dem Norden: Friesentorte, Rote Grütze und Mehlbüdel
Die Nordseeküche kann deftig, aber auch verdammt süß. Zwischen friesischen Teestuben, kleinen Hofläden und urigen Gasthäusern findest du Desserts, die nach Kindheit, Küste und Tradition schmecken.

Wer die Region besucht, sollte diese Klassiker auf jeden Fall probieren – ob als Nachspeise, Zwischenmahlzeit oder zum Nachmittagskaffee. Hier erfährst du, wo es die echten Klassiker gibt und warum sie so besonders sind.
Friesentorte: Ein Stück Ostfriesland auf dem Teller
Die Friesentorte ist eine norddeutsche Spezialität, die ihren Ursprung in Ostfriesland hat. Sie besteht aus mehreren Schichten knusprigem Blätterteig, einer großzügigen Portion Sahne und einer intensiven Füllung aus Pflaumenmus. Abgerundet wird das Ganze oft mit Puderzucker oder Mandelblättchen. Die Kombination aus Süße und herber Fruchtigkeit macht sie zu einem Klassiker der Region.
Traditionell wird die Friesentorte in Cafés und Teestuben serviert – bevorzugt mit einer Tasse Ostfriesentee. Der Tee, der mit Kluntje (Kandiszucker) und Sahne getrunken wird, ergänzt die Torte perfekt. Viele Bäckereien und Konditoreien bieten eigene Variationen an, aber das Grundrezept bleibt gleich: buttriger Teig, luftige Sahne und das typisch norddeutsche Pflaumenmus.
Rote Grütze: Fruchtig, süß und erfrischend
Rote Grütze ist ein klassisches Dessert, das nicht nur in Norddeutschland, sondern auch in Dänemark und Südschweden beliebt ist. Sie besteht aus einer Mischung roter Beeren – typischerweise Johannisbeeren, Himbeeren und Kirschen – die mit Zucker und Speisestärke eingekocht werden. Dadurch entsteht eine sämige, leicht säuerliche Süßspeise, die oft mit Vanillesoße oder Sahne serviert wird.
In Restaurants und auf Märkten gibt es Rote Grütze in vielen Variationen. Manchmal wird sie mit Grießbrei kombiniert oder als Füllung für Pfannkuchen verwendet. Besonders im Sommer ist sie eine beliebte Erfrischung, da sie kalt serviert wird und die Fruchtigkeit der Beeren gut zur Geltung kommt.
Mehlbüdel: Deftige Süßspeise mit Tradition
Der Mehlbüdel, auch Mehlbeutel genannt, ist ein traditionelles norddeutsches Gericht, das aus einem süßen, gedämpften Mehlkloß besteht. Der Teig enthält Mehl, Eier, Zucker und Milch und wird in einem Stoffbeutel im Wasserdampf gegart. Dadurch erhält er eine feste, aber dennoch saftige Konsistenz.
Mehlbüdel wird klassischerweise mit zerlassener Butter, Zimt und Zucker serviert. In manchen Gegenden gibt es ihn auch mit Speck oder Bohnen, was ihn zu einer ungewöhnlichen Mischung aus süß und herzhaft macht. In Nordfriesland gehört dazu oft eine Portion Kirschsoße oder Rote Grütze.
Wo probieren?
- Teestuben und Cafés: Friesentorte gibt es in fast jeder ostfriesischen Teestube. Besonders empfehlenswert sind traditionsreiche Cafés in Greetsiel, Emden oder auf den ostfriesischen Inseln.
- Märkte und Hofläden: Rote Grütze findet sich oft in kleinen Hofläden oder auf Wochenmärkten, wo sie frisch aus regionalen Beeren hergestellt wird.
- Gasthäuser: Mehlbüdel wird eher in traditionellen Gasthäusern serviert. Besonders in Schleswig-Holstein und Nordfriesland gibt es Restaurants, die dieses Gericht nach altem Rezept zubereiten.
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